Über uns

Der Fundus des Heimatvereins aus historischen Objekten und Mobiliar von Haushalten, Gewerbe-und Industriebetrieben sowie zeitgenössischen Dokumenten basiert auf der Sammlung der beiden Lehrer Erich Richter und Walther Koch, die diese in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts anlegten.

Ursprünglich wurde alles in der ehemaligen Beamtenschule untergebracht. 1945 diente die Schule als Flüchtlingslager. Wegen Brennholzmangels für die Küche im Keller wurden diverse alte Schränke, Kommoden und Stühle aus der Sammlung zerhackt.

Nach 1951 war kein Platz mehr in der Schule. Das gesamte Material der Sammlung wurde 1953 schließlich in die Gaststätte „Zur Post“ am Marktplatz verlagert und war ab dem 05.07.1953 als kleines Museum für Besucher wieder zugänglich.

Ein neues Domizil fand sich später in der ehemaligen Gaststätte „Zur Quelle“ in der Grimmaischen Straße. Regelmäßige Öffnungszeiten gab es nicht mehr.

1971 legte Walther Koch die Leitung der Heimatstube nieder.

Ein Beschluss des Stadtrates Anfang der 1980er Jahre brachte auch für diese Unterkunft das Aus für die Heimatstube. Die Exponate wurden verpackt, vorübergehend im Grundstück Markt 5 eingelagert und später dem Kreismuseum als Leihgabe übergeben. Ein wertvoller Barockschrank kam zum Bachmuseum nach Leipzig. Die zahlreichen lokalen Ausgrabungsstücke aus der Stein- und Bronzezeit erhielt das Landesamt für Archäologie in Dresden. Über den Verbleib der historischen Waffen und Uniformen ist nichts bekannt.

Im November 2002 ergriffen Nerchauer die Initiative zur Gründung des Heimatvereins. Von der Vereinsführung wurde die Rückführung möglichst vieler Objekte aus der ehemaligen Heimatstube nach Nerchau angestrebt. Grundlage dafür waren Listen, die Walther Koch bei der Auflösung der Heimatstube angelegt hatte und die er dem Heimatverein zur Verfügung stellen konnte. 2005 kehrte nach zähen Verhandlungen ein großer Teil der ehemaligen Sammlung mit Unterstützung des Landratsamtes Muldentalkreis nach Nerchau zurück.

Als Domizil für den Heimatverein hatte die Stadtverwaltung nach Fertigstellung des neuen Bürgerzentrums Räume im ehemaligen Rathaus zur Verfügung gestellt.

In den vergangenen Jahren übergaben viele Nerchauer dem Heimatverein zahlreiche Exponate, so dass die Sammlung vervollständigt werden konnte und wieder einen beachtlichen Umfang erreicht hat. Als Dauerausstellung gibt es jetzt thematisch gestaltete Räume.

Eine Fundgrube ist unser Archiv mit einer großen Anzahl historischer Dokumente, Fotos und Karten, welches für Recherchezwecke in einer Datenbank verwaltet wird.

Neben der Pflege der Sammlung und des Archivs versucht der Heimatverein durch Veranstaltungen, Sonderausstellungen und Mitwirkung bei Ortsfesten das kulturelle Geschehen in Nerchau mit zu gestalten. Auch bei der Pflege öffentlicher Plätze und Denkmale bringen sich die Mitglieder ein.

Das alles verlangt viel Engagement. Deshalb würden wir uns über weitere neue Mitstreiter freuen.